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Die Zukunft der Werbung


Werbung, Werbung und nochmal Werbung! Plakatwände, Kinowerbung, Litfaßsäulen, in sozialen Netzwerken, in Apps - überall findet sich Werbung. Sie ist aus unserem Alltag überhaupt nicht mehr wegzudenken. Da stellt sich einem natürlich die Frage: Wie soll das in Zukunft sein?

Die Zukunftsversion der Werbebranche

Täglich richten sich zwischen 5.000 und 10.000 Werbebotschaften an uns und möchten uns zu bestimmten Käufen überreden. Doch auch die effektvolle und wirkungsmäßige Werbung wird heute immer anspruchsvoller, wie das events-magazin berichtet.

Entsprechend genervt sind die Menschen von den vielen Werbebotschaften und sogenannte Blocker, also Ad-Blocker, haben seit Jahren absolute Hochkonjunktur. Das wiederum alarmiert die Werbebranche! Adzine hat 2018 den Experten Thomas Zant interviewt, der aufgezeigt hat, wie sich die Branche neue Werbeformen vorstellt: Sie soll insgesamt besser integriert in unseren Alltag einfließen. Wir nehmen Werbung heute vielfach als störend und nervend wahr. Ziel soll daher sein, dass wir Werbung eher unterbewusst wahrnehmen und daher kaum merken, wann wir wo eine Werbeanzeige sehen. Weiter sollen auch die Werbung selbst, sowie die dazugehörigen Prozesse deutlich transparenter werden und die Kundschaft soll sie natürlich nicht mehr als störend empfinden. Werbung soll den Leuten einen gewissen Mehrwert bieten, auf den sie nicht mehr verzichten wollen.

 

Personalisierte Werbung

Ein Werbetrend, der bereits heute sichtbar ist, nennt sich personalisierte Werbung. Jeder von uns soll also nur das sehen und hören, was ihn auch wirklich interessiert. So hat IBM etwa eine künstliche Intelligenz geschrieben, die sich „WatsonAds“ nennt, wie absatzwirtschaft 2016 berichtete. Dieser Assistent soll uns nur noch relevante und auf uns zugeschnittene Werbung bieten. So kann man etwa seinem Sprachassistenten, etwa Amazons Alexa oder Apples Siri, sagen, dass man Hunger hat. Dieser nennt einem dann die aktuellen Angebote des Supermarktes, des Lieferdienstes oder macht Werbung für ein Restaurant, dass gerade ein Supersonderangebot im Petto hat. Das wäre ein Beispiel für unterbewusste, aber gleichzeitig auch relevante Werbung, die die Konsumenten in der Regel gerne annehmen.

Genauso gibt es auch die Idee Werbung in Videospiele und besonders in Apps weiter aktiv einzubinden. Wie das aussehen kann, zeigt dieses Video:


Das deutsche Fraunhofer-Institut forscht ebenfalls an der Werbung, besonders an der im Fernsehen, wie Kika schreibt. Eine Idee ist, dass in der Innenstadt keine Papierplakate mehr zu sehen sind, sondern digitale. An denen meldet man sich mit seinem Smartphone an. Dort hat man dann ein Profil mit den persönlichen Interessen hinterlegt, die dann abgerufen werden. Auf dieser Basis sollen einem dann Werbeaktionen und Nachrichten von den Läden der Innenstadt angezeigt werden - aber eben nur die, die einen sehr wahrscheinlich auch interessieren. Damit diese persönlich zugeschnittene Werbung funktioniert, müssen User natürlich Daten von sich preisgeben, entscheiden dabei aber selbst welche und wie viele, erläutert der Wissenschaftler. Dabei soll der Nutzer auch einen Vorteil aus seinen Daten schlagen können, genauso wie die Unternehmen die werben, da sie viel eher die richtige Zielgruppe erreichen - eine Win-Win-Situation für beide Seiten also.

 

Live-Kommunikation als Werbemaßnahme

Auch das direkte Kommunizieren mit der Kundschaft, durch Roboter oder Menschen, wird in Zukunft wichtiger. Konsumenten reagieren auf die klassische Werbung nämlich immer weniger, weswegen die Werbebranche sie nun direkt ansprechen möchte. Das Markenerlebnis dabei nimmt ebenfalls einen viel höheren Stellenwert ein. Weiter bietet es den Vorteil, dass die Live-Kommunikation heute nicht mehr so komplex ist wie früher, da man etwa über einen Chat auf der Firmenseite super schnell und sehr einfach mit dem Unternehmen in Kontakt treten kann. Zeiten, in denen lange Beschwerdebriefe geschrieben wurden sind also unlängst vorbei.

 

Neue Techniken

Natürlich gibt es aber auch neue Techniken, die Werbung interessanter und erlebbarer gestalten sollen. Dabei geht aber noch immer um das alte Credo: Wie erlange ich die meiste Aufmerksamkeit der Leute?

Die holografische Litfaßsäule

Über eine neue Technik berichtet der Deutschlandfunk 2018. Forscher haben es geschafft Hologramme zu erzeugen, die stets dem Betrachter zugewandt sind und ohne spezielle Brillen, sogar bei Tageslicht perfekt sichtbar sind. Die Münchner Forscher sprechen von 10 bis 20 meterhohen Hologrammen, die auch in Vollfarbe zu bestaunen sein sollen. Weiter handelt es sich dabei um ein Plug&Play-System - bedeutet, dass es überall eingesetzt werden kann, ohne vorher etwas Besonderes bauen zu müssen. Interesse seitens der Werbebranche ist da - schließlich lässt sich darüber durchaus die Aufmerksamkeit der Leute einfangen!


Transparente Schaufenster

Auch diese Technik ist aktuell in der Entwicklung. Normale Schaufenster bestehen aus Glas und dahinter sind typischerweise die neusten Klamotten ausgestellt. In Zukunft soll das Glas aber ein transparenter Bildschirm sein, der den Kunden weiterführende Informationen zu den Kleidern im Schaukasten, als auch weitere Informationen zu Rabatten und Sonderaktionen zeigt. Das tolle daran: Die Botschaften lassen sich stetig erweitern und ändern!


Interaktive Werbung

Auch die ist im Gespräch und wird bereits vielfach getestet. So gibt es etwa Werbetafeln, die Radfahrer oder Fußgänger zählen oder ihre Geschwindigkeit messen. Hat man Glück, gewinnt man dann etwa zufällig einen Preis.


Werbedrohnen

Natürlich sind auch Drohnen schon längst im Werbegeschäft angekommen. Ein japanischer Mobilfunkanbieter etwa konstruierte eine fliegende, runde Drohne, die mit LEDs bestückt ist. Dreht sie sich, erzeugt sie eine Kugel, auf der dann Bilder, wie etwa Werbebotschaften, präsentiert werden können. Aufmerksamkeit lässt sich somit also definitiv erlangen.


 

Alles in Allem wird die Werbung also deutlich interessanter und gleichzeitig viel komplexer, als auch persönlicher. Man darf gespannt sein, als wie nützlich sie sich dann vielleicht ja doch erweisen wird.


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