In meiner Kurzgeschichtensammlung „Magische Momente“ zweifelt in einer Geschichte die Protagonisten daran, ob die Hochzeit tatsächlich der richtige Schritt ist. Man könnte sich dort nun fragen, ob Zweifel tatsächlich sinnvoll und nützlich sind? Sorgen sie doch nur dafür, dass wir lange über Dinge nachdenken müssen. Tatsächlich sind sie aber das Beste, was uns passieren kann.
Zweifel im Beruf
Gerade im Beruf können uns Zweifel weiterbringen.
Es fördert unseren Erfolg, wenn wir Berufsentscheidungen, neue Situationen oder an den Zahlen der eigenen Firma zweifeln. Sie sorgen dafür, dass wir bestimmte Entscheidungen doch noch einmal kritischer überdenken und uns genau überlegen, ob das auch alles so seine Richtigkeit hat. Sie dürfen uns aber auch nicht blockieren, weswegen jeder selbst herausfinden muss, was das richtige Maß für seine Zweifel sind.
In den meisten Fällen helfen sie uns aber tatschlich bessere und sicherere Entscheidungen zu treffen.
Zweifel in der Liebe
Auch hier sind Zweifel eher von Vorteil.
Eine Partnerschaft verläuft nie gradlinig. Sie besteht immer aus Hochs und Tiefs. Wer das Gefühl hat, dass es einfach zu gut läuft um wahr zu sein, der zweifelt und schaut damit auch, ob die Beziehung noch glücklich macht, ob vielleicht etwas im Argen liegt und was man dagegen tun könnte.
Laut einer Studie der Partnervermittlung ElitePartner zweifeln insgesamt rund 23 % an ihrer Beziehung. Partner in einer Ehe wiederum zweifeln deutlich seltener, da dies bereits „fest“ ist und man sich daher eher damit abfinden kann. Häufig kommen auch Zweifel, wenn man überlegt, ob diese Liebe tatsächlich die letzte und Einzige sein soll. Auch da ist es förderlich zu zweifeln, um zu schauen, ob man tatsächlich schon bereit ist sich etwa fest zu binden.
Ein Expertin erläuterte der WELT das Ganze so:
„Gelegentliches Bilanzieren kann eine positive und stabilisierende Wirkung haben“, sagt Psychologin Lisa Fischbach. „Wenn Partner die Beziehung reflektieren und erkennen, was gegenwärtig gut läuft oder fehlt, eröffnet das die Chance, Verantwortung für die Beziehung zu übernehmen und mit dem Partner über Unstimmigkeiten zu sprechen.“ Oft würde man sich dann noch bewusster für den Partner entscheiden und sich zu ihm bekennen.
Hannah überlegt manchmal, ob sie und Simon nicht einfach heiraten sollten. „Dann wäre es irgendwie fix und ich könnte damit aufhören, mir solche Gedanken zu machen.“
Link: https://www.welt.de/icon/partnerschaft/article162224549/Warum-man-an-seiner-Beziehung-ruhig-zweifeln-darf.html
Zweifel in der Therapie
Wie das deutsche Ärzteblatt schreibt sind auch Zweifel unter Therapeuten eher von Vorteil.
Die besten Therapeuten seien voller Selbstzweifel, denn sie fragen sich stetig, ob sie überhaupt etwas beim Patienten bewirken können, ob sie auch wirklich das Richtige tun, ob ihre Diagnosen auch stimmen und wie sie Ihnen am besten helfen könnten. Das alles sorgt dafür, dass man seine eigenen Entscheidungen hinterfragt und es kann letztlich in Konsequenz dazu führen, viel bessere und effizientere Entscheidungen zu treffen. Somit ist es förderlich für die bestmögliche Therapie des Patienten.
Diese Zweifel dienen also dem Prozess der Wahrheitsfindung ungemein und letztlich sind es auch sie, die die Grundsätze der Moral und Ethik bilden, gerade im medizinischen Bereich.
Zweifel in der Politik
Auch hier hilft ein gesunder Zweifel zu besseren Ergebnissen zu kommen. Die getroffenen Entscheidungen, die gegebene Tatsachen: Bei diesen ganzen Dingen kann ein stetiger Zweifel, also eine stetige Prüfung eines selbst, dazu führen, die besseren, die richtigeren Entscheidungen zu treffen. So fördert Zweifel etwa die vielversprechenderen politischen Konzepte und eine gute Portion Skepsis sorgt dafür, dass die Umsetzbarkeit der vorgeschlagenen Ideen und Visionen auch tatsächlich gegeben ist.
Zweifel sind also in nahezu allen Lebensbereichen etwas unglaublich Positives! Sie helfen uns bessere Entscheidungen zu treffen und sorgen dafür, dass wir bereits getroffene hinterfragen.
Falls also mal wieder jemand Zweifel an irgendetwas hegt - tun Sie ihn nicht ab! Sprechen Sie mit ihm und versuchen diese zu klären, denn davon gewinnen beide Seiten.
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