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Genies in unserer heutigen Zeit

Doktor Age aus dem gleichnamigen Roman ist ein absolutes Genie. Neben Medizin studierte er bspw. noch Pharmazie und einige andere Fächer, arbeitet nun in einem großen Pharma-Unternehmen und erlangt stetig neue wissenschaftliche Durchbrüche. Ja, er forscht sogar an der Formel zu einem ewigen Leben!

Solche Genies waren früher fast normal, denken wir an die Großen wie Isaac Newton, Mozart oder Einstein. Aber heute? Da hat man nicht den Eindruck, dass es solche Genies überhaupt noch gibt, oder?

Die Hitlist

Forschende haben vor nicht allzu langer Zeit eine Hitlist rausgebracht, in der sie die größten Genies überhaupt versucht haben in einer Rangordnung zu sortieren. Dabei nutzten sie zum Vergleich hauptsächlich eine Kombination aus dem Intelligenzquotienten der Koryphäen, als auch ihrem Einfluss auf die Weltgeschichte. Herausgekommen ist eine tatsächlich recht interessante Liste, in der gerade Deutsche sehr weit oben zu finden sind!

Auf dem ersten Platz etwa landet Goethe. Mit seinem Werk Faust und anderen Schriften und Stücken hat er es, wie kein anderer, geschafft gerade die Bildungswelt in Europa nachhaltig zu verändern, als auch die globale. Deutschland wird noch heute für dieses Genie in der Welt hoch angesehen.

Auch den zweiten Platz belegt ein Deutscher, nämlich kein geringerer als Albert Einstein. Er entdeckte beispielsweise die Relativitätstheorie, die die moderne Astronomie und Raumfahrt erst ermöglichte, erforschte aber auch an der Entwicklung der Atombombe und der Atomkraft mit. Auch ohne ihn würde unsere Gesellschaft und Technologie heute wohl eine andere sein.

Auf den dritten Platz schaffte es der berühmte Italiener Leonardo da Vinci. Er ist als Maler (Mona Lisa), Erfinder und Visionär bekannt. Kaum jemand hatte so viele Erfindungen kreiert und aufgezeichnet. Er war ein Universalgelehrter, hatte also nicht nur in einem Fach, wie dem Ingenieurswesen Interesse, sondern widmete sich etwa auch der Malerei, der Musik, der Medizin und noch Einigem mehr.

Auf Platz 4 landet der Brite Isaac Newton. Der recht eigenwillige Universalgelehrte, der sich gerne mit Forschungskollegen stritt, aber auch die Gleichungen der Mechanik aufstellte und nebenbei die Gravitation beschrieb, liebte die Mathematik und erlangte im neuzeitlichen England hohes Ansehen. Auch er hat unsere heutige Welt maßgeblich mitgestaltet.

Auf dem fünften Platz landete wieder ein Europäer namens James Maxwell. Der schottische Physiker stellte heute fundamentale Gleichungen zur Elektrizitätslehre und zum Magnetismus auf und schaffte damit überhaupt erst die Grundlagen, auf die Einstein später zurückgriff.

Ohne diese fünf Genies der neuzeitlichen Geschichte wäre unsere Welt sicherlich eine andere.

 

Gibt es sie heute noch?

Diese Frage scheint berechtigt.

Aber was ist überhaupt ein wissenschaftliches Genie? Im Normalfall handelt es sich dabei um eine forschende Person, die der Menschheit enorme Wissenssprünge verschafft. So wie Newton mit der Mechanik. Sie liefern häufig Ideen, die originell, sehr überraschend und gleichzeitig nützlich sind. Einstein lieferte all dies, denn nach seinen Entdeckungen mussten sämtliche Lehrbücher umgeschrieben werden.

Um jemanden als wissenschaftliches Genie zu deklarieren, sollten im Regelfall auch zwei wichtige Merkmale erfüllt sein.

Zum einen muss, dank des neuen Wissens, dass bereits vorhandenen maßgeblich revolutioniert werden. Das gelang beispielsweise Charles Darwin, als er seine Evolutionstheorie aufstellte und sie beweisen konnte.

Weiter muss sie auf dieser Basis auch dazu in der Lage sein neue Disziplinen in der Wissenschaft zu begründen. So hatte beispielsweise Galileo Galilei mit seinen Entdeckungen das Teleskop erfunden und seine Entwicklung erst möglich gemacht. Er begründete damit die teleskopbasierte Astronomie.

Dies wird häufig aber auch erst durch Krisen der Wissenschaft möglich. So gelang Einstein sein Durchbruch nur, weil man in der Physik vorher die Idee eines Äthers nicht beweisen konnte, obwohl man davon fest überzeugt war. Heutzutage ist unser Grundlagenwissen aber so weit und tief, dass solche fundamentalen Krisen in manchen Fächern eher unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich sind.

Heutzutage wird auf diesem Grundlage Wissen stets Stück für Stück aufgebaut - die großen Sprünge, wie zu „unwissenderen“ Zeiten, bleiben dabei aus.

Ebenso werden immer weniger neue Disziplinen in der Wissenschaft gegründet. Viel eher neue Hybride gegründet, wie etwa die Biochemie, die Astrobiologie oder wie chemische Informatik.

Daher kann man davon sprechen, dass wir unser Wissen heute viel eher vertiefen und erweitern, aber die großen und plötzlichen Sprünge dabei immer unwahrscheinlicher werden.

 

Aber stimmt das?

Ich persönlich sehe das aber nicht so kritisch. Ich denke, dass es auch heute noch Genies und große Entdeckungen gibt. Diese finden nur eher in den Firmen statt, anstelle bei privaten Wissenschaftlern. Neues Wissen, dass revolutionär erscheint, wird direkt in etwas verwandelt, dass sich gut verkaufen lässt, was zu Zeiten der alten Genies weniger üblich und auch möglich war. Damals forschte man noch um des Wissenschaftswillens, heute eher aufgrund der Fortschritte und des winkenden Profits.

Daher plädiere ich dafür, dass es nach wie vor revolutionäre Ideen gibt. Die Idee der schwarzen Löcher von Stephen Hawking etwa zählt für mich dazu. Auch die jährlichen Preise der Wissenschaft, wie etwa die jährlichen Nobelpreise, bestätigen mich darin.

Immer mehr moderne und interessante Theorien werden aufgrund neuer Durchbrüche in den Naturwissenschaften möglich und das Wissen nutzen wir auch rege. Es ist heute kaum noch so, dass neues Wissen von einem kleinen Kreis von Gelehrten als sinnvoll erachtet wird, während der Rest damit nichts mehr anfangen kann. Gerade dank der Ökonomisierung der Wissenschaft wird neues Wissen direkt oder zumeist in etwas umgewandelt, dass der Menschheit nützt.

So gibt es heute in der Forschung eher viele kleine Fortschritte, aber weniger große Schritte. Zumal heute auch viel mehr Menschen in der Forschung beschäftigt sind als noch vor einigen Jahrhunderten.

Auch sind die Ansprüche gewachsen. Wo es früher noch als Durchbruch galt, wenn man eine Glühlampe zum Leuchten brachte (was für uns Alltag ist), so sind es heute viel komplexere und schwierigere Dinge, die wir als Durchbrüche bezeichnen würden. Das wären etwa solche auf dem Gebiet der Quantencomputer, der Kernfusion oder des diplomatischen Weltfriedens. Man darf nicht vergessen, dass die Messlatte für Genies mit den Jahrhunderten ebenfalls stetig in die Höhe gestiegen ist und es daher auch immer schwerer wird solche Wissenssprünge zu ermöglichen.

 

Deswegen bin ich der festen Überzeugung dass es wissenschaftliche oder musisch-künstlerische Genies nach wie vor gibt. Wir profitieren jeden Tag von ihren Arbeiten.

Genauso wie auch die Menschheit in meinem Roman von den Gedanken des Dr. Age maßgeblich profitieren dürfte, oder?

 


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