· 

Warum wir uns unsere kindliche Fantasie bewahren sollten!

Wir alle brauchen mehr Fantasie. In meiner Kurzgeschichtensammlung „Magische Momente“ versuche ich genau diese anzuregen. Denn Fantasie, ganz besonders die kindliche, bringt uns eine Menge an Vorteilen und kann uns helfen die Realität besser zu verstehen. Wie genau funktioniert das?

Was macht Fantasie?

Unsere Fantasie kann ganz schön viel.

Beispielsweise hilft sie uns dabei, völlig neue Perspektiven zu entdecken. Stell dir vor du sitzt in einem Park auf einer Bank und genießt ein Sandwich, als du plötzlich eine Ameisenstraße vor dir entdeckst. Du schaust herab und beginnst dich zu fragen, wie du selbst wohl aus der Sicht einer Ameise aussehen würdest. Dabei nutzt du deine Fantasie und stellst dir vor, wie riesig alleine dein Schuh sein müsste und erst recht wie groß ein Krümel deines Sandwiches für die Ameisen sein muss. Deswegen entschließt du dich dann doch dazu dein Essen ein klein wenig zu teilen.

Natürlich fördert Fantasie auch unsere Kreativität. Man denke nur an all die Künstler, die lange überlegen, inspiriert werden und plötzlich vor ihrem geistigen Auge ein Gemälde, ein Bild, eine Zeichnung sehen, die sie beflügelt. Diese bringen sie dann, so gut sie können, auf einer Leinwand zum Ausdruck. Auch hier war es die Fantasie, mit deren Hilfe dieses Kunstwerk überhaupt erst entstanden ist!

Sie kann uns aber auch helfen zu verstehen. Wie schwierig muss es für dich gewesen sein, im Schulunterricht etwas über Atome gelernt zu haben? Du kannst sie nicht sehen, die Modellbaukästen wirken irgendwie unwirklich und überhaupt - wie sicher ist es denn, dass es sie wirklich gibt? Mit Hilfe der Erklärungen und dem Anschauungsmaterial ist es letztlich auch deine Fantasie, die dir dabei hilft eine konkrete Vorstellung zu entwickeln.

Genauso gut kann Fantasie uns aber auch entspannen. Ein gutes Buch, das wir lesen und uns gleichzeitig vorstellen, ist wie Balsam für die Seele. Dieses Kino im Kopf hilft uns häufig nach einem sehr langen und stressigen Tag etwas abzuschalten und entspannt uns damit zutiefst. Gleichzeitig wirkt es noch anregend, weil das Lesen ein sehr förderlicher Lernprozess ist.

Insgesamt verhilft uns unsere Fantasie damit auch zu einem Alltag mit deutlich mehr Schwung. Wir sehen mehr, wir fühlen intensiver, wir interessieren uns für mehr. Die unwirklichsten Situationen und Momente stellen wir uns in unserer Fantasie vor und können damit beispielsweise auch Gefahrensituationen ausweichen.

Insgesamt ist unsere Fantasie also vielleicht eines unserer größten Werkzeuge und Geschenke gleichermaßen, die uns dazu anstiften stets mehr und interessantere Dinge zu entdecken.

 

Wozu brauchen wir sie noch?

Sie leistet aber noch viel mehr.

Da sie grenzenlos zu sein scheint, lässt sich mit ihr auch immer etwas Neues entdecken oder kreieren. Ein gutes Beispiel dafür ist die Science-Fiction. Etliche unserer heutigen Technologien, wie E-Mail, Smartphones, Staubsaugerroboter, etc. wären ohne dies nicht möglich. Es waren zumeist Autorinnen und Autoren, die sich mit Hilfe ihrer Fantasie diese Dinge ausgedacht haben und anschließend beschrieben. Inspirierte Ingenieure, die dann ihre eigene Fantasie nutzten, versuchten diese fantastischen Ideen und Einfälle dann tatsächlich in die Realität umzusetzen und heute sind sie aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Es ist genau diese Fantasie, die uns dazu anregt stetig neues zu erfinden und erdenken. Gerade Literatur, wobei heute auch Filme und Serien, helfen uns dabei, unseren technischen Fortschritt stets weiter zu erhalten. Es sind solche kreativen und fantasievolle Menschen, die uns vorantreiben, uns neue Technologien bescheren und damit stets bemüht sind unser aller Leben ein klein wenig zu verbessern.

Genau darüber hilft uns die Fantasie übrigens auch Gleichgesinnte zu finden. Wie oft sah man schon eine tolle Serie und begann irgendwann nach sogenannter „Fan-Fiction“ im Netz zu suchen, um die Fantasie anderer, mit derselben Serie, noch weiter genießen zu können. Nicht zuletzt sind aus solcher Fan-Fiction auch wieder neue Filme und Serien entstanden, wie etwa „Fifty Shades of Grey“ eine ursprüngliche Fanfiction von „Twilight“ ist!

 

Fantasie hilft Kindern beim Lernen!

Man sagt, wer viel Fantasie hat, bleibt im Herzen jung. Aber nicht nur das: Man fand heraus, dass das früher verpönte, kindliche und fantasievolle Spielen nicht mehr unnötig ist, sondern im Gegenteil sogar die Entwicklung eines Kindes positiv fördern kann!

Früher dachte man auch, dass Kinder aus Geschichten, bspw. in der Schule, dann am besten lernen, wenn diese so realitätsgetreu wie möglich sind. Wie Spektrum.de aber berichtet, ist das Gegenteil der Fall. Kinder, die in wissenschaftlichen Experimenten etwa fantasievolle Geschichten vorgelesen bekamen, kannten am Ende mehr Wörter und besaßen einen breiteren aktiven Wortschatz. Sie haben also im Endeffekt mehr und besser gelernt.

Ein anderes Experiment fand heraus, dass Kinder, die zuvor in einem Video gesehen haben, das ein Spielzeugauto fliegt, was es für gewöhnlich ja nicht tut, im freien Spielen sich dann ganz besonders intensiv mit diesem Spielzeug auseinandersetzten. Sie prüften regelrecht, ob es wirklich fliegen kann, ließen es beispielsweise häufig fallen, um zu schauen, ob es auch der Schwerkraft gehorcht. Das kann dann dazu führen, dass ganz nebenbei mehr Interesse geweckt wird und auch andere Eigenschaften gelernt werden. Unerwartetem schenken eben Kinder, als auch wir Erwachsenen, mehr Aufmerksamkeit und wollen eher herausfinden, warum es unserer Logik widerspricht.

 

Unsere Fantasie ist ein hohes Gut, welches wir uns alle bewahren sollten. Völlig individuell ist dabei, wie wir sie uns anregen und sie anschließend nutzen. Doch eines sollte allen klar sein: Ohne Fantasie, wäre unsere Welt nicht nur grauer, wir hätten auch den Großteil unserer Technologien und Erfindungen nie entwickelt.

 


Kommentar schreiben

Kommentare: 0